Reflexintegration

Du ahnst, dass ganz viel Potenzial in deinem Kind steckt, und trotzdem hat es verstärkt mit diversen Problemen zu kämpfen. Es fühlt sich ständig überfordert, das Stillsitzen im Unterricht fällt ihm schwer, es ist gereizt und aufbrausend, oder weinerlich und in sich gekehrt. Im schulischen Bereich erhält es ständig negative Rückmeldungen. Zudem wird es schnell in die AD(H)S-Schiene gesteckt. Ihr als Eltern steht dem oft hilflos gegenüber. Doch es gibt eine Gruppe von Kindern, die allem äußeren Anschein nach „Normal“, in bestimmten Aspekten ihrer Entwicklung aber „Unreif“ sind. Wenn ihre „unreifen Muster“ bestehen bleiben, laufen die Kinder Gefahr in unterschiedlichen Lebensphasen eine Reihe von Lern- und Verhaltensproblemen zu entwickeln.

RIT steht für Reflex-Integrations-Training und ist eine Möglichkeit an der Ursache von Lern- und Verhaltensproblemen anzusetzen. Sinnbildlich ist es das „Arbeiten an der Wurzel“, um den Reifungsprozess anzustoßen, denn aktive frühkindliche Reflexe dominieren das Gehirn und rauben dem Kind Energie, die ihm dann für wichtige Dinge nicht mehr zu Verfügung steht.

Alles Lernen findet im Gehirn statt!

Bewegung ist der Herzschlag des Lernens. Lernen, Sprechen und Verhalten sind auf bestimmte Weise mit Funktionen des Bewegungssystems und der Bewegungskontrolle verbunden. Erfolgreiches schulisches Lernen hängt weitestgehend davon ab, dass sich Basisfähigkeiten auf der physischen Ebene automatisieren. Wenn ein Kind keine automatische Kontrolle über sein Gleichgewicht und seine motorischen Fähigkeiten erlangt, kann dies trotz durchschnittlicher oder überdurchschnittlicher Intelligenz des Kindes ungünstige Auswirkungen auf viele andere Lern- und Verhaltensaspekte haben.

Das kann sich beispielsweise äußern durch:

Balance und Koordination sind das erste ABC, von dem alles weitere schulische Lernen abhängt. Unabhängige Forschungen haben Zusammenhänge zwischen automatischer Kontrolle des Gleichgewichts und späteren Lernschwierigkeiten herausgefunden. Warum hat aber das eine Kind die Kontrolle über sein Gleichgewicht und seine Koordination gewonnen, das andere Kind aber nicht?

Das Fundament - Reflexe

Meine Absicht ist es nicht nur Antworten auf die Frage "Warum" zu geben, sondern auch einen Weg aufzuzeigen "Wie". Denn diese Kinder sind nicht krank, sie müssen nicht medikamentiert werden. Sie brauchen nur einen "Schubs" um den Reifungsprozess in Gang zu setzen.

Was sind Reflexe?

Ein Reflex ist eine unwillkürliche, nicht bewusste Reaktion auf einen Reiz. Diese Muskelreaktion kann nicht unterdrückt werden. Nähert sich beispielsweise etwas dem Augo, so kommt es unwillkürlich zum Lidschluss, welcher das Auge schützt.

Jede Reflexbewegung im menschlichen Körper hat einen Sinn, eine Aufgabe. Es gibt eine große Anzahl von Reflexarten, wie überlebensnotwendige, organschützende (zum Beispiel: Schluck- oder Lidschlussreflex). Ebenso gibt es automatisierte Bewegungen, die wir erst erlernen müssen und dann ein Leben lang reflexhaft ausführen (zum Beispiel: Gehen, Radfahren, Schwimmen). Und es gibt frühkindliche Reflexe.

Was sind frühkindliche Reflexe?

Sie sind ein Hauptbestandteil der kindlichen Entwicklung und Reifung. Sie sind Bewegungsmuster, die während der Schwangerschaft, bei der Geburt, und im ersten Lebensjahr auftreten, sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten automatisch hemmen und dann nicht mehr aktiv sein sollten. Es sind immer gleiche, automatisch ablaufende Bewegungen, die vom Hirnstamm ausgelöst werden. Nach der Geburt sorgen diese Bewegungen (frühkindliche Reflexe) für den Aufbau des nötigen Muskeltonus, also der Muskelspannung im Körper, die wir benötigen um mit der Schwerkraft umgehen zu können, eine gute Körperwahrnehmung und einen guten Gleichgewichtssinn zu entwickeln, damit wir zu aufrecht stehenden und gehenden Menschen heranwachsen.

Parallel sorgen die Reflexe für den Aufbau von stabilen Verknüpfungen zwischen den einzelnen Gehirnarealen des Zentralen Nervensystems, die zum Zeitpunkt der Geburt noch kaum miteinander verknüpft sind. Denn erst wenn stabile Nervenverbindungen zwischen den einzelnen Gehirnbereichen entstanden sind, können wir unser Gehirn vollumfänglich nutzen:

Wenn beides, die Verknüpfung der Gehirnareale und der Aufbau des Muskeltonus störungsfrei vonstatten gegangen sind, hat ein Kind die neuromotorische Reife erlangt, die für einen erfolgreichen Schulbesuch erforderlich ist.

Auffälligkeiten

Je stärker die bleibende Reflexaktivität ist, desto mehr können Funktionsgebiete beeinträchtigt sein, die Grundlage für Lernen und Verhalten sind:

Was passiert, wenn frühkindliche Reflexe aktiv bleiben?

Das Fehlen der neuronalen Reife und damit das Bestehen der frühkindlichen Reflexe hat nichts mit Intelligenz zu tun. Die Entwicklung der Kinder geht zwar weiter, aber die Auffälligkeiten bleiben bestehen. Die aktiven Reflexe im Stammhirn können immer wieder durch sensorische Stimuli unwillentlich ausgelöst werden und Motorik und Verhalten stören. Dies geschieht völlig unbewusst und ist weder steuerbar noch kontrollierbar. Betroffene Kinder merken dies nicht. Aber mit der Zeit eignen sie sich unbewusst Kompensationsstrategien an, um diese Störungen auszugleichen. Dies bindet sehr viel Energie, die dann für andere Bereiche nicht mehr zur Verfügung steht. Es kann zu Lernschwierigkeiten, Müdigkeit, Aggression, Rückzug und dem Gefühl von Überforderung kommen, weil das System permanent mit dem Ausgleich der unbewussten Aktivität der Reflexe beschäftigt ist. Ihr als Eltern steht oft hilfslos da und wisst nicht wie ihr eurem Kind helfen könnt. Aber nicht verzagen: Sie können etwas tun!

Hilfe durch RIT-Reflexintegration

Glücklicherweise können zu jeder Zeit des Lebens, die noch aktiven Reflexe integriert werden. Reflexintegration ist eine wundervolle und sehr effektive Methode "aktive" frühkindliche Reflexe zu integrieren. Diese Integration kann ein Leben zu ganz neuer Qualität führen. RIT-Training dient dazu die Entwicklungslücken im Reifungsprozess des Kindes nachzuholen und damit den Stein aus dem Weg zu rollen, der die Blockade für das Lernen darstellt. Danach ist Lernen möglich, da die gesamte Energie zur Verfügung steht. Bei Kindern mit großem Nachholbedarf sind die Entwicklungen teils sehr schnell und deutlich zu sehen.

Wie läuft ein RIT-Training ab?

Du bekommst zunächst einen umfangreichen Fragebogen, den du mir nach dem Ausfüllen zurücksendest. Anhand des Fragebogens kann ich bereits erkennen, welche Reflexe laut Indizienarbeit in Frage kommen. Im RIT-Training teste ich nun der Reihe nach ob und welche frühkindlichen Reflexe bei deinem Kind noch aktiv sind. Ich zeige deinem Kind Übungen, die das Gehirn anregen, die jeweils fehlenden neuronalen Verknüpfungen nachträglich herzustellen. Noch aktive Reflexe werden durch einen isometrischen Druck und bilaterale Hemisphärenstimulation in meiner Praxis gehemmt. Die Bewegungsübungen werden als Hausaufgabe für 4 Wochen mit nach Hause gegeben. Der tägliche Übungsaufwand beträgt ca. 10-15 Minuten, mindestens 5x die Woche.

Nur durch kontinuierliche Wiederholungen der Bewegungseinheiten können stabile Nervenverbindungen aufgebaut werden.

Je nachdem, wieviele frühkindliche Reflexe aktiv sind, ergibt sich eine Dauer des RIT-Trainings von ca. 6-10 Monaten. Das RIT-Training lohnt sich. Die Symptome gehen zurück und dein Kind macht Erfahrungen in allen Bereichen seines Lebens und Alltags, die es vorher nicht kannte. Wäre es nicht schön, wenn dein Kind entspannter durch die Schulzeit geht, sich besser konzentrieren kann, und somit seine ganze Energie zur Verfügung hat? Es dadurch viel selbstbewusster und reflektierter wird, um auf sein volles Potenzial zugreifen zu können? Das Familienleben harmonischer läuft, da dein Kind und auch Du einfach deutlich entspannter sind? Gemeinsam wäre viel mehr Zeit für die positiven Dinge des Lebens

Wenn du dich für ein zufriedenes, entspanntes und glückliches Familienleben entscheidest, für dich und dein Kind, stehe ich sehr gerne zur Verfügung.

Wenn wir uns dazu entscheiden glücklich zu sein, dann gibt es auch einen Weg.Ihr Kind hat alle Potenziale an Bord, es konnte bisher nur nicht darauf zugreifen.RIT ist eine Bewegungstraining zur neuronalen Nachreifung des zentralen Nervensystems und keine Therapie.